FAQ – die häufigsten Fragen zur
energetischen Gebäudesanierung
1. Lohnt sich die energetische Sanierung
finanziell?
Das kommt auf die Maßnahme, den Zeitpunkt
und die bauliche Ausgangssituation an. Generell läßt sich feststellen, dass
Einblasdämmungen häufig ein gutes Kosten/Nutzen Verhältnis aufweisen. So ist
z.B. die nachträgliche Dämmung von zweischaligem Mauerwerk mit
Amortisationszeiten von 4-6 Jahren wirtschaftlich attraktiv. Es müssen jedoch
im Einzelfall die Gegebenheiten fachgerecht geprüft und beurteilt werden. Die
Ausgangsbasis spielt auch eine wesentliche Rolle. So ist es wirtschaftlich
ungünstig, wenn ein Bauteil bereits, wenn auch unzureichend, gedämmt wurde.
2. Ist eine luftdichte Gebäudehülle überhaupt
erstrebenswert?
Ja, aber. Ja, weil die Energieverluste über
Luftwechsel bei einer gut gedämmten Gebäudehülle anteilsmäßig immens zunehmen.
Aber: Natürlich muss für einen ausreichenden Luftwechsel gesorgt werden.
3. Welche Auswirkungen hat eine Lüftungsanlage
auf die Luftqualität?
Zum einen gibt es die Anforderung eines
Nutzerunabhängigen Grundluftwechsels. Mit dem wird schädliche Auffeuchtung der
Bausubstanz verhindert. Dies kann bei einer dichten Gebäudehülle z.B. mit
Fensterfalzlüftern realisiert werden. Klingt paradox, erst machen wir die
Gebäudehülle zu, dann bauen wir ungeregelte Öffnungen in die Fenster ein?!
Fensterfalzlüfter sind eine Minimallösung. Die Luft, die über Fensterfalzlüfter
einströmt ist jedoch nicht faserbelastet und verursacht keine schädliche
Kondensation im Bauteil.
Um einen 0,4-fachen Luftwechsel pro Stunde
zu erreichen, wie es aus dem medizinischen Bereich gefordert wird, muss
entsprechend regelmäßig von Hand gelüftet werden oder man überläßt den Job
einer Lüftungsanlage. Eine reine Abluftanlage kann diesen Zweck durchaus
erfüllen. Eine Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist geignet die
höchsten energetischen Standards, wie z.B. im Passivhaus, zu erfüllen.
Investition und Planungsaufwand sind dabei am größten. Eine gut geplante,
einregulierte und gewartete Anlage sorgt für frische, vorgewärmte Luft und
bringt viel Wohnkomfort und Behaglichkeit. Die Raumluft ist im Grunde noch vor
Wasser das Lebensmittel Nr.1 – mit einer Lüftungsanlage können
Schadstoffkonzentrationen dauerhaft niedrig gehalten werden.
4. Ist die Dämmung für Schimmelbildung
ursächlich?
Grundsätzlich nein. Durch Dämmung wird der
Wärmestrom durch ein Bauteil verringert. In der Folge steigen die raumseitigen
Oberflächentemperaturen an. Schimmel entsteht in der Regel dort, wo die
Raumluftfeuchte kondensiert. Das ist bei einer Innentemperatur von 20° und
einer rel. Luftfeuchte von 50% bei einer Oberflächentemperatur von 12,6°C der
Fall. Die Temperaturanhebung auf der Innenoberfläche wirkt dem entgegegen.
Gerade im Bereich von Wärmebrücken sind gute Detaillösungen gefragt um auch
dort den Anforderungen gerecht zu werden.
Mit einer Innenthermografie lassen diese
Problemzonen optimal aufspüren.
5. Die KfW fordert und fördert vieles. Macht
es an meinem Haus Sinn?
Zunächst sollte ein energetisches
Sanierungskonzept auch ohne jegliche Förderung funktionieren. Förderung kann
auch den Blick verstellen, so dass möglicherweise zu sehr auf Einzelmaßnahmen
geachtet und der Gesamterfolg aus dem Fokus gerät. In der Praxis erleichtert
die Förderung die Finanzierung erheblich und schiebt so auch Investitionen an,
die sonst evtl. gar nicht möglich gewesen wären. Die Ausgangsfrage kann nur
individuell auf das Projekt und die Hauseigentümmer bezogen beantwortet werden.
Wenn ein energetisches Sanierungskonzept auch ohne Förderung plausibel ist,
dann wird es mit Förderung noch besser. Taugt das Konzept nichts, wird auch
eine gute Förderung hier nicht weiterhelfen.
6. Welche Maßnahmen kosten wenig und bringen
viel?
Heizungsoptimierung mit angepasster
Heizkurve, hydraulischer Abgleich des Rohrleitungssystems, Dämmung der
Rohrleitungen, Luftdichtheit der Gebäudehülle, Erneuerung von Heizungspumpen
mit Hocheffizienzpumpen, Einblasdämmung soweit technisch und bauphysikalisch
möglich.
Hier
der Link zu einer informativen DENA-Broschüre
7. Für eine von der KfW geförderte Sanierung
ist ein Sachverständiger einzuschalten. Warum?
Die Gebäudesanierung ist ein technisch
anspruchsvoller und zum Teil komplexer Prozess. Die Erfahrung zeigt, dass eine
qualifizierte Fachplanung und Baubegleitung die Qualität der
Sanierungsmaßnahmen verbessert. Dies ist ein erklärtes Ziel der KfW und der meisten Bauherren – nur so kann die Sanierung nachhaltig gestaltet
werden. Der Sachverständige bestätigt Ihnen die fachgerechte Durchführung. Bei
einer bereits fertiggestellten Leistung kann dies nicht mehr kontrolliert
werden.
Über das KfW-Förderprogramm 431 können 50%
der Honorarkosten, limitiert auf 4.000,- € pro Objekt erstattet werden.
Günstiger kommen Sie nicht an eine qualifizierte Fachplanung, Baubegleitung und
Qualitätssicherung.